Paketmanager und Paketverwaltung


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Paketmanager


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Pakete, copyright Irina Fischer, FotoliaDebian-Paketverwaltung


Debian-Paketverwaltung

Debian ist eine komplett nicht kommerzielle Distribution, an der ca. 1000 Personen mitarbeiten. Debian nennt seine Distribution korrekterweise GNU/Linux im Gegensatz zu den meisten anderen, die nur von Linux sprechen. (Anm: Linux ist nur der Kernel, während GNU den größten Teil des "Rests" stellt)
Ein Debian-Paket wird als DPKG (Debian Package) bezeichnet.

Namenskonventionen für Debian-Pakete

Benamung von Debian-Paketen

Paketname

Der erste Teil eines Paketnamens, also der Teil bis zum ersten Unterstrich, stellt den eigentlichen Namen des Programmes, der Applikation oder der Bibliothek dar.

Version

Bis zum Bindestrich (kein Unterstrich) folgt dann die Versionsnummer der Software, so wie sie vom Urheber der Software vergeben wurde. Häufig in der Form major.minor.patchlevel

build-Nummer

Die build- oder Revision-Nummer wird von denen vergeben, die das Debian-Paket für das Debian-System "verpackt" hatten.

Architektur

Eine Bezeichnung der Architektur für die dieses Paket benutzbar ist, z.B. i586, x86_64 usw.

Tools zur Verwaltung der Pakete

Zur Verwaltung (Installation, Deinstalation, Update, etc.) von Debian Paketen stehen vier Mechanismen (Kommandos) zur Verfügung, die im folgenden aufgelistet sind. Die Reihenfolge bezeichnet auch einen steigenden Komfort in der Handhabung:
  • dpkg
  • apt-get
  • aptitude
  • Synaptic-Paket-Manager

dpkg

Zur Verwaltung der Debian-Pakete auf der untersten Ebene gibt es das Kommando "dpkg". Das Paket-Management-Tool dpkg arbeitet direkt auf DPKG-Dateien, die die Endung .deb haben.
Die wichtigsten Optionen (weitere erhlt man natürlich mittels "man") sind:

-i, --install 
Installation einer lokal im Dateisystem vorhandenen *.deb-Datei.
-r, --remove
Entfernen von bereits installierten Paketen. Löscht nur die Programmdateien nicht aber die Konfigurationsdateien eines Paketes.
-p, --purge
Komplettes Entfernen eines Paketes, also inklusive Konfigurationsdateien
-l, --list 
Anzeige aller installierten Pakete oder optional z.B. "dpgk -l *ema*" zur Anzeige aller Pakete, die auf das Pattern "*ema" zutreffen
 -L, --listfiles
Anzeige der Liste aller Dateien eines Paketes.
-S, --search
Paketzugehörigkeiten von Dateien herausfinden.
-s, --status 
Informationen über den Status eines Paketes, Version, Abhängigkeiten, Größe usw.
-c, --audit
Ausgabe der unvollständig installierten Pakete, inkl. Vorschläge zur Instandsetzung der unvollständigen Pakete.
--get-selection
Liste aller installierten Pakete.
 -- get-selection "*": zusätzlich  Zustand  der Pakete

deselect

dselect kann automatisch Abhängigkeiten zwischen Paketen auflösen und Konflikte zwischen Paketversionen erkennen. dselect benutzt zur Installation und Konfigurationen dpkg. dselect kann Pakete aus verschiedenen Quellen benutzen, also z.B. CDs, DVDs, NFS oder FTP. Seit Debian 3.0 ist dselect nicht mehr das bevorzugte Werkzeug zur Paketverarbeitung. Stattdessen werden seitdem meist apt-get, aptitude oder der Paketmanager Synaptic benutzt.

Apt (Advanced Packaging Tool)

Einer der wesentlichen Nachteile von dpkg besteht darin, dass nur einzelne Pakete installiert werden können, und dass kein automatisches Nachinstallieren der zusätzlich erforderlicher Pakete erfolgt.
Darin liegt einer der großen Vorzüge von dem Befehl apt-get. Mit diesem Kommando können Pakete und sämtliche davon abhängigen Pakete und Bibliotheken automatisch installiert werden.
Die Pakete müssen nicht wie bei dpkg lokal auf dem Rechner vorliegen, sondern werden bei Bedarf aus verschiedenen Quellen im Internet (Repositories) heruntergeladen. apt-get sucht in den Repositories, die in der Datei /etc/apt/sources.list angegeben sind.
Beispiel von sources.list:
deb cdrom:[Ubuntu 7.10 _Gutsy Gibbon_ - Release i386 (20071017)]/ gutsy main restricted
# See http://help.ubuntu.com/community/UpgradeNotes for how to upgrade to
# newer versions of the distribution.

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy main restricted
deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy main restricted

## Major bug fix updates produced after the final release of the
## distribution.
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy-updates main restricted
deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy-updates main restricted

....

Die wichtigsten Befehle von APT:

  • apt-get install paketname
    damit wird ein Paket mit all seinen Abhängigkeiten installiert.
  • apt-get remove paketname
    entfernt ein vorhandenes Paket aber nicht die Abhängigkeiten.
  • apt-get upgrade bringt alle Pakete auf den neuesten Stand, installiert jedoch keine neuen Pakete (was evtl. nötig ist um das System aktuell zu halten, falls sich Abhängigkeiten geändert haben)
  • apt-get dist-upgrade
    bringt alle Pakete auf den neuesten Stand
  • apt-get update
    holt die neuesten Informationen über Pakete vom Debian-Server.
  • apt-cache search suchwort
    liefert eine Liste der verfügbaren (installiert oder nicht) Pakete, in deren Namen oder Beschreibung "suchwort" vorkommt.
  • apt-cache show paketname
    liefert eine Paketbeschreibung
  • apt-cache showpkg paketname
    zeigt Abhängigkeiten zum Paket an
  • apt-cache stats
    liefert eine Liste der installierten und verfügbaren Pakete

Pakete verwalten mit aptitude

Noch mehr Komfort bietet der Befehl aptitude. apt-get hilft einem zwar bei der automatischen Nachinstallation von Libraries und anderen benötigten Paketen, aber wenn man ein Paket deinstalliert, wird nur genau das angegebene Paket gelöscht. Wünschenswert ist jedoch, dass auch Pakete gelöscht würden, die bei der Installation automatisch nachinstalliert wurden. Letzteres allerdings nur unter der Voraussetzung, dass keine anderen Applikationen zwischenzeitlich installiert wurden, die diese Pakete benötigen.
Aptitude macht genau das. Aptitude verwaltet eine zusätzliche Schicht, die dazu dient Paketzustände zu speichern, aus denen hervorgeht, was infolge von Abhängigkeiten installiert wurde. Dadurch ist aptitude in der Lage nicht mehr benötigte, also verwaiste Pakete automatisch zu deinstallieren. Aptitude protokolliert auch neben den Abhängigkeiten die vollständige Installationsgeschichte.
Zusätzlich kann aptitude nicht nur abhängige Pakete automatisch nachinstallieren sondern auch empfohlene Pakete, wie z.B. Dokumentationen.

Synaptic Paket-Manager

Besonders komfortabel gestaltet sich die Paketverwaltung mit Synaptic, einem grafischen Frontend für APT.
Diesen kann man auch direkt von der grafischen Oberfläche von Gnome aus starten:
System ---> Systemverwaltung ----> Synaptic Paketverwaltung
© Copyright 2007 - 2010, Bernd Klein mit freundlicher Unterstützung von Bodenseo, Linux-Kurse und Schulungen,
Foto linke Seite (Mann mit Strick und Colt): Foto: © Ljupco Smokovski, fotolia 984022