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Debian-Paketverwaltung
Debian-Paketverwaltung
Debian ist eine komplett nicht kommerzielle Distribution, an der ca.
1000 Personen mitarbeiten. Debian nennt seine Distribution
korrekterweise GNU/Linux im Gegensatz zu den meisten anderen, die nur
von Linux sprechen. (Anm: Linux ist nur der Kernel, während GNU
den größten Teil des "Rests" stellt)
Ein Debian-Paket wird als DPKG (Debian Package) bezeichnet.
Namenskonventionen für Debian-Pakete
Paketname
Der erste Teil eines Paketnamens, also der Teil bis zum ersten Unterstrich,
stellt den eigentlichen Namen des Programmes, der Applikation oder der
Bibliothek dar.
Version
Bis zum Bindestrich (kein Unterstrich) folgt dann die Versionsnummer der
Software, so wie sie vom Urheber der Software vergeben wurde. Häufig in der
Form major.minor.patchlevel
build-Nummer
Die build- oder Revision-Nummer wird von denen vergeben, die das Debian-Paket
für das Debian-System "verpackt" hatten.
Architektur
Eine Bezeichnung der Architektur für die dieses Paket benutzbar ist, z.B. i586,
x86_64 usw.
Tools zur Verwaltung der Pakete
Zur Verwaltung (Installation, Deinstalation, Update, etc.) von Debian Paketen
stehen vier Mechanismen (Kommandos) zur Verfügung, die im folgenden aufgelistet
sind. Die Reihenfolge bezeichnet auch einen steigenden Komfort in der
Handhabung:
- dpkg
- apt-get
- aptitude
- Synaptic-Paket-Manager
dpkg
Zur Verwaltung der Debian-Pakete auf der untersten Ebene gibt es das Kommando
"dpkg". Das Paket-Management-Tool dpkg arbeitet direkt auf DPKG-Dateien,
die die Endung .deb haben.
Die wichtigsten Optionen (weitere erhlt man natürlich mittels "man") sind:
-i, --install
|
Installation einer lokal im
Dateisystem vorhandenen *.deb-Datei.
|
-r, --remove
|
Entfernen von bereits
installierten Paketen. Löscht nur die Programmdateien nicht aber
die Konfigurationsdateien eines Paketes. |
-p, --purge
|
Komplettes Entfernen eines
Paketes, also inklusive Konfigurationsdateien |
-l, --list
|
Anzeige aller installierten
Pakete oder optional z.B. "dpgk -l *ema*" zur Anzeige aller Pakete,
die auf das Pattern "*ema" zutreffen |
-L, --listfiles
|
Anzeige der Liste aller Dateien
eines Paketes. |
-S, --search
|
Paketzugehörigkeiten von
Dateien herausfinden. |
-s, --status
|
Informationen über den
Status eines Paketes, Version, Abhängigkeiten, Größe
usw. |
-c, --audit
|
Ausgabe der unvollständig
installierten Pakete, inkl. Vorschläge zur Instandsetzung der
unvollständigen Pakete. |
--get-selection
|
Liste aller installierten
Pakete.
-- get-selection "*": zusätzlich Zustand der
Pakete |
deselect
dselect kann automatisch Abhängigkeiten zwischen Paketen auflösen und Konflikte
zwischen Paketversionen erkennen. dselect benutzt zur Installation und
Konfigurationen dpkg. dselect kann Pakete aus verschiedenen Quellen benutzen,
also z.B. CDs, DVDs, NFS oder FTP. Seit Debian 3.0 ist dselect nicht mehr das
bevorzugte Werkzeug zur Paketverarbeitung. Stattdessen werden seitdem meist
apt-get, aptitude oder der Paketmanager Synaptic benutzt.
Apt (Advanced Packaging Tool)
Einer der wesentlichen Nachteile von dpkg besteht darin, dass nur einzelne
Pakete installiert werden können, und dass kein automatisches Nachinstallieren
der zusätzlich erforderlicher Pakete erfolgt.
Darin liegt einer der großen Vorzüge von dem Befehl apt-get. Mit diesem
Kommando können Pakete und sämtliche davon abhängigen Pakete und Bibliotheken
automatisch installiert werden.
Die Pakete müssen nicht wie bei dpkg lokal auf dem Rechner vorliegen, sondern
werden bei Bedarf aus verschiedenen Quellen im Internet (Repositories)
heruntergeladen. apt-get sucht in den Repositories, die in der Datei
/etc/apt/sources.list angegeben sind.
Beispiel von sources.list:
deb cdrom:[Ubuntu 7.10 _Gutsy Gibbon_ - Release i386 (20071017)]/ gutsy main restricted
# See http://help.ubuntu.com/community/UpgradeNotes for how to upgrade to
# newer versions of the distribution.
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy main restricted
deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy main restricted
## Major bug fix updates produced after the final release of the
## distribution.
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy-updates main restricted
deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ gutsy-updates main restricted
....
Die wichtigsten Befehle von APT:
- apt-get install paketname
damit wird ein Paket mit all seinen Abhängigkeiten installiert.
- apt-get remove paketname
entfernt ein vorhandenes Paket aber nicht die Abhängigkeiten.
- apt-get upgrade bringt
alle Pakete auf den neuesten Stand, installiert jedoch keine neuen
Pakete (was evtl. nötig ist um das System aktuell zu halten, falls
sich Abhängigkeiten geändert haben)
- apt-get dist-upgrade
bringt alle Pakete auf den neuesten Stand
- apt-get update
holt die neuesten Informationen über Pakete vom Debian-Server.
- apt-cache search suchwort
liefert eine Liste der verfügbaren (installiert oder nicht) Pakete, in deren Namen oder Beschreibung "suchwort" vorkommt.
- apt-cache show paketname
liefert eine Paketbeschreibung
- apt-cache showpkg paketname
zeigt Abhängigkeiten zum Paket an
- apt-cache stats
liefert eine Liste der installierten und verfügbaren Pakete
Pakete verwalten mit aptitude
Noch mehr Komfort bietet der Befehl aptitude. apt-get hilft einem zwar bei der
automatischen Nachinstallation von Libraries und anderen benötigten Paketen,
aber wenn man ein Paket deinstalliert, wird nur genau das angegebene Paket
gelöscht. Wünschenswert ist jedoch, dass auch Pakete gelöscht würden, die bei
der Installation automatisch nachinstalliert wurden. Letzteres allerdings nur
unter der Voraussetzung, dass keine anderen Applikationen zwischenzeitlich
installiert wurden, die diese Pakete benötigen.
Aptitude macht genau das. Aptitude verwaltet eine zusätzliche Schicht, die
dazu dient Paketzustände zu speichern, aus denen hervorgeht, was infolge von
Abhängigkeiten installiert wurde. Dadurch ist aptitude in der Lage nicht mehr
benötigte, also verwaiste Pakete automatisch zu deinstallieren. Aptitude
protokolliert auch neben den Abhängigkeiten die vollständige
Installationsgeschichte. Zusätzlich kann aptitude nicht nur abhängige Pakete automatisch
nachinstallieren sondern auch empfohlene Pakete, wie z.B. Dokumentationen.
Synaptic Paket-Manager
Besonders komfortabel gestaltet sich die Paketverwaltung mit Synaptic, einem
grafischen Frontend für APT.
Diesen kann man auch direkt von der grafischen Oberfläche von Gnome aus
starten:
System ---> Systemverwaltung ----> Synaptic Paketverwaltung
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